Optimatik Kreis

Praxisbericht

Neues Smart Metering-System erfüllt zukünftig erhöhte Anforderungen

Die 1925 gegründete Azienda Elettrica Massagno SA (AEMSA) ist für die Stromversorgung von Massagno, Capriasca und Isone zuständig und versorgt über 9‘000 Verbraucher mit einer Gesamtlieferung von rund 45 Millionen kWh pro Jahr. Das Unternehmen liefert jedoch nicht nur Strom, sondern ist auch in der Energieerzeugung tätig. Mit dem eigenen Wasserkraftwerk, das das Wasser des Flusses Cassarate nutzt, werden bis zu 30 % des Energiebedarfes der bedienten Kunden gedeckt.

Die Aufgabe

Die stetig wachsenden Herausforderungen im Energiemarkt sind auch für AEMSA in allen Geschäftsbereichen ein wichtiges Thema. Das grosse Augenmerk wurde dabei auf den effizienten und hochinnovativen Netzbetrieb gelegt. In diesem Zusammenhang beschäftigte das Thema Smart Metering das Unternehmen stark. AEMSA hat sich bereits früh für die Einführung von Smart Metering entschieden und das städtische Gebiet bereits weit rund 10 Jahren auf Smart Metering umgestellt. Um die zukünftigen Anforderungen erfüllen zu können, wurde nun ein neues Smart Metering System evaluiert. Ebenfalls wurde das restliche Versorgungsgebiet sowie ausgewählte Trafokreise im städtischen Gebiet auf neueste Mess- und Kommunikationstechnologie aktualisiert. Erklärte Ziele des neuen Systems sind einerseits eine höhere Automatisierung, andererseits sollten aber unter anderem mit einem neuen Kommunikationskonzept eine hohe Datenrate sowie unktionsstarken Smart Metern sehr innovative und zukunftsgerichtete Anwendungsfälle getestet und umgesetzt werden können.

Die Lösung

Die Optimatik hat für dieses Projekt den Zuschlag erhalten. Zum definierten Projektumfang gehörten die Konzeptberatung, Planung, Spezifikation, Lieferung sowie Umsetzung der komplett neuen Smart Metering Lösung. Die gesamte Hardware wurde mit dem Smart Metering System „L+G Gridstream“ durch Optimatik eingebunden. Die relevanten Stammdaten werden im ebenfalls neuen Energieabrechnungssystem Navision gepflegt und automatisiert ins Smart Metering System übernommen. Die Verrechnungsdaten aus dem Smart Metering System werden in regelmässigen Zeitabständen ans Verrechnungsystem zurückgeliefert. In die neue Smart Metering Lösung wurden initial noch rund 5‘000 bestehende elektronische Zähler sowie mittlerweile rund 8‘000 neue Smart Meter der Marke Landis+Gyr integriert. In der zweiten Rollout-Etappe werden aktuell die bestehenden elektronischen Zähler ebenfalls durch neue Smart Meter ersetzt.

Die Kommunikation zwischen Software und Smart Meter läuft über PLC G3 nach der IDIS-Spezifikation. Die Kommunikation zu den Datenkonzentratoren wurde über das werkseigene Glasfasernetz sowie ein neuartiges WLAN-Mesh-Netzwerk realisiert. Um die Datenrate pro Smart Meter hoch zu halten, wurden neue dezentrale Ausführungen von Datenkonzentratoren eingesetzt (DC 250 von Landis + Gyr).

Der Nutzen

Für die AEMSA vereinfachte das Smart Metering System verschiedenste Prozesse und automatisierte die Zähler-Ablesungen für Strom und Wasser. Allgemein konnte so der gesamte Prozess von der Messung über die Auslesung bis zur Rechnungsstellung für alle Medien deutlich effizienter gestaltet werden. Dank der langjährigen Erfahrung von Optimatik in den Feldern Smart Metering und Integration konnte die bestehende Feldgeräte-Infrastruktur optimal evaluiert, konfiguriert und integriert werden. Zwecks Integration mit der Abrechnung wurde eine neue bidirektionale Schnittstelle mit dem Energieabrechnungs- und ERP-System Navision entwickelt. Bereits früh im Projekt konnte die tägliche Verfügbarkeit von Abrechnungsdaten gesteigert werden. Mit dieser Einführung konnte mit dem Hersteller der Smart City Kommunikationsinfrastruktur die optimale Integration des Smart Meterings gefunden werden.

Die Zukunft

Ebenfalls ist die AEMSA durch den Effizienzgewinn nun gut für weitere Herausforderungen gerüstet. Darüber hinaus wurde mit diesem Projekt bereits die Basis für ein zukünftiges und hochinnovatives Flexibilitätsmanagement gelegt, welches in einem Bundes-Förderprojekt der innosuisse (ehemals KTI) umgesetzt wurde. Der volle Nutzen von Smart Metering entfaltet sich erst, wenn mehr als nur Daten für die Verrechnung ausgelesen werden. Flexibilitätsmanagement ist einer dieser Mehrwerte: Die Intelligente Steuerung von Verbrauchern, Produktionen und Speichern. Bei der Flexibilitätsmanagement-Lösung Flexmanager handelt es sich um ein neuartiges Flexibilitätsmanagement, welches mittels Algorithmik auf Basis von Smart Metering- und SCADA-Daten verfügbare Flexibilitäten intelligent steuert. Und so funktioniert die Lösung: Der Energiebedarf und die -produktion werden fortlaufend prognostiziert. So weiss der Energieversorger Bescheid über die flexible Leistung und Energie sowie über mögliche Peaks oder zu erwartende Überspannungen. Auf dieser Basis löst der Flexmanager automatisch und frühzeitig – beispielsweise Stunden bevor ein Peak eintritt – die optimalen Schalthandlungen aus. Dabei wird die Belastung auf verschiedenen definierbaren Punkten im Netz optimiert. Beispielsweise bei Netzübergabestellen, Trafostationen, Eigenverbrauchsgemeinschaften und weiteren.

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«Mit den Kompetenzen und der Flexibilität der Optimatik AG konnten wir das umfangreiche Projekt ohne grössere Probleme und Verzögerungen realisieren. Das Smart Metering System erleichtert uns den Arbeitsalltag und schont unsere Ressourcen. Wir können nun viel effizienter arbeiten und können uns so anderen Herausforderungen widmen.»

Paolo Rossi, Direktor, Azienda Elettrica Di Massagno (AEM) Sa

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