Optimatik Kreis

Praxisbericht

Gerätewechselprozess wird digital und effizienter

Die Elektrizitätswerk Schwyz AG (EWS) gewährleistet für verschiedene Bezirke und Gemeinden im Kanton Schwyz den zuverlässigen Verteilnetzbetrieb und die sichere Stromversorgung. Nebst diesem Kerngeschäft bietet EWS im gesamten Versorgungsgebiet auch umfassende Energie-, Netz-, Installations- und Kommunikationsdienstleistungen an. EWS ist eine private Aktiengesellschaft mit der Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) als Mehrheitsaktionärin und beschäftigt 130 Mitarbeitende, davon 20 Lernende in fünf Berufen.

Die Aufgabe

EWS ersetzt ihren gesamten Zählerbestand gemäss den gesetzlichen Vorgaben zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 mit intelligenten Zählern (Smart Meter). Über 25‘000 mechanische und elektronische Zähler müssen in einer grossen Umrüstungsaktion bis 2027 ausgetauscht werden. Somit verdreifacht sich das Volumen des jährlichen Geräteersatzes für EWS. In der Rolloutphase sind mit rund 3‘750 Geräteauswechslungen (Zähler und Rundsteuerempfänger) pro Jahr zur rechnen. Um diese grosse Menge ohne zusätzliche Personalressourcen zu verarbeiten, ist eine effiziente Ausgestaltung des Gerätewechselprozesses zentral. Bisher erhielt der Zählermonteur die Papieraufträge - angeheftet an das einzubauende Gerät - mit dem wöchentlichen Transport. Nach der Montage wurden die Auslesewerte auf dem Papierauftrag notiert und die Checkliste abgekreuzt. Dieses Papier und das demontierte Gerät kamen dann nach mehreren Tagen zurück in das Zählermagazin, wo die Werte kontrolliert und manuell in das Abrechnungssystem (is-e) übertragen wurden. Mit dem Projekt von EWS soll nun ein mobiler Gerätewechselprozess eingeführt werden, welcher die gesamte Kette von der Auftragserfassung, über die Abwicklung vor Ort durch den Monteur, bis und mit Datenrückfluss in das Abrechnungssystem is-e abdeckt.

Die Lösung

Die Lösung OptiMobile EAT von Optimatik hat die Anforderungen von EWS am besten abgedeckt. Nach einer viermonatigen Projektphase ging der mobile Gerätewechselprozess bei EWS, gleichzeitig mit dem Start des Smart Meter Rollouts, Ende April 2018 produktiv. Der Rollout ist mit der Unterstützung durch OptiMobile EAT erfolgreich gestartet. Der Zählermonteur der EWS erhält die Aufträge zum Zähleraustausch direkt auf das mobile Endgerät - in diesem Fall ein handelsübliches Tablet. Mit einem optischen Ablesekopf werden die Zählerstände des bisherigen Zählers sowie die Seriennummer des neu installierten Smart Meters abgelesen, die digitale Checkliste Punkt für Punkt durchgeklickt und die Daten automatisch an das Abrechnungssystem is-e zur Weiterverarbeitung übertragen. Während des Rollouts werden alle Aufträge zentral und gemeinsam pro Gemeinde / Gebiet im Auftragspool ausgelöst. Vor Ort können mehrere Zählermonteure über die mobile Datenverbindung auf die Aufträge zugreifen, nach Gerätenummer oder Adresse suchen und die Aufträge dann auf das jeweilige Tablet zur Abarbeitung holen. Der Auftragspool ermöglicht EWS eine effiziente Auftragserteilung und ein flexibles Vorgehen im gesamten Rollout-Gebiet.

Der Nutzen

In der Zwischenzeit wurden bereits über 2‘000 Geräte montiert und alle beteiligten Mitarbeitenden sind mit OptiMobile EAT zufrieden. Der Gerätewechselprozess funktioniert ohne Medienbruch, somit entfällt das Nacherfassen von Auslesedaten. Dank Echtzeitsynchronisation werden die Daten unmittelbar nach dem Gerätewechsel oder -einbau an das Abrechnungssystem is-e zur Weiterverarbeitung im Smart Meter System übermittelt. Mit dem neuen, papierlosen Gerätewechselprozess gibt es zudem keine fixe Zuteilung mehr, welcher Zähler an welchem Gerätestandort montiert werden muss. Im Rollout wird nur der Zählertyp (Wandler oder Direktmessung) vorgegeben und die Seriennummer wird automatisch über OptiMobile EAT ins Abrechnungssystem is-e zurückgegeben. Die einfache und intuitive Bedienung ermöglicht den Mitarbeitenden der EWS eine effiziente Arbeit ohne grossen Schulungsaufwand.

Die Zukunft

Während des Projektes hat EWS bereits weitere Anforderungen an die Software gestellt. Diese konnten teils schon umgesetzt werden. Beispielsweise kann EWS bei den neu verbauten Geräten die Zählerzeit direkt setzen und mit einer Alarmierung bei einer Abweichung versehen. Auch für künftige Anforderungen seitens des Gesetzgebers in Bezug auf die Verschlüsselung sämtlicher Zähler, ist EWS mit OptiMobile EAT schon jetzt durch das offene Framework bestens gerüstet. Um in Zukunft auch Zähler abzulesen, könnte zusätzlich das OptiMobile-Modul MES beschafft werden. Damit könnte einfach und schnell, in der gewohnten Oberfläche und dem gleichen mobilen Gerät, auch die mobile Zählerauslesung genutzt werden. OptiMobile kann damit Schritt für Schritt alle mobilen Prozesse eines Energieversorgungs- Unternehmens effizient, einfach und günstig übernehmen.

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Wir wissen, dass wir noch weitere Herausforderungen haben werden und sind froh auch in Zukunft auf einen kompetenten Partner wie Optimatik AG zählen zu können.

Marcel Müller, Leiter Asset Management, Elektrizitätswerk Schwyz AG

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